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Was ist Pilates? Alle Infos über das effektive Ganzkörpertraining

Was ist Pilates? Alle Infos über das effektive Ganzkörpertraining

Wer seine Körperhaltung und Koordination verbessern, seine Kraft und Ausdauer stärken und Bewegungen harmonisieren möchte, liegt mit Pilates richtig. Bei dem sehr sanften und zugleich effektiven Ganzkörpertraining für den gesamten Körper, aber auch den Geist, werden bei bewusster Atmung ganze Muskelketten mit fliessenden und kontrollierten Bewegungsabläufen angesprochen. Wie die Methode entstanden ist und was sie auszeichnet, erfährst du in unserem Ratgeber. Darüber hinaus erklären wir, welche Rolle deine Körpermitte dabei spielt, wie du die Bewegungen ausführst und für wen sich das ganzheitliche Körpertraining eignet.

Wie ist Pilates entstanden?

Namensgeber des Ganzkörpertrainings ist Joseph Hubert Pilates. Entstanden ist seine Trainingsmethode aus seiner eigenen Erfahrung heraus: Der 1880 in Mönchengladbach geborene Pilates litt als Kind unter Rachitis, Asthma und rheumatischem Fieber. Seine eigenen körperlichen Defizite überwand er durch Krafttraining in Kombination mit speziellen von ihm entwickelten Körpertechniken, die auf die Kontrolle von Körper und Geist abzielten. Erste Geräte zum Trainieren baute Pilates während des Ersten Weltkrieges aus Matratzen und Bettfedern, um so Kriegsgefangene zu rehabilitieren. Nach seiner Emigration in die USA im Jahr 1926 entstand dort das erste Pilates Studio, welches vorzugsweise Tänzer, Schauspieler und Athleten ansprach. Im Jahr 1934 wurde sein erstes Buch „Return to Life through Contrology“ veröffentlicht. Internationalen Bekanntheitsgrad und weltweite Anerkennung erhielt die Pilates-Methode dann aber erst – etwa 30 Jahre nach dem Tod des Begründers – Mitte der 1990er Jahre. Heute gibt es weltweit mehrere Millionen Anhänger des Pilates-Trainings.

Was zeichnet das Pilates-Training aus?

Pilates als ganzheitliches Training ist heute sehr beliebt, da sich mit einem vergleichsweise geringen Zeitaufwand und ohne beziehungsweise mit nur wenigen Hilfsmitteln gute Erfolge erzielen lassen. Die insgesamt etwa 500 unterschiedlichen Übungen können individuell auf den persönlichen Gesundheitszustand und den eigenen Bedarf abgestimmt werden. Trainierst du regelmässig, profitierst du von einer Vielzahl an positiven Ergebnissen. Das sind vor allem:

  • Verbesserung der Körperhaltung
  • grazile Bewegungsabläufe
  • Aufbau und Stärkung der Muskulatur
  • Förderung der Beweglichkeit und Koordination
  • Schmerzlinderung und Prävention
  • Entspannung
  • Steigerung des psychischen Wohlbefindens
  • Gewichtsreduktion
  • sanfte Methode mit einem sehr geringen Verletzungsrisiko
  • einfache Übungen, die schnell und einfach erlernbar sind
  • ideales Training, das sich mit vielen Sportarten, zum Beispiel Ausdauersport, kombinieren lässt

Tipp: Um mit dem Training tatsächlich etwas zu bewirken, musst du regelmässig trainieren. Empfehlenswert ist ein Training für etwa 20 bis 30 Minuten mindestens drei Mal pro Woche.

Welche Pilates Prinzipien gibt es?

Um die Koordination von Seele, Geist und Körper in Einklang zu bringen, bestimmen insgesamt sechs gleichwertige Grundprinzipien das Pilates-Training in seiner heutigen Form. Das sind:

  • Kontrolle
  • Konzentration
  • Atmung
  • Bewegungsfluss
  • Bewegungspräzision
  • Zentrierung

Welche Rolle spielt die Körpermitte beim Pilates-Ganzkörpertraining und welche Muskeln werden dabei angesprochen?

Eine wesentliche Bedeutung kommt beim Pilates-Ganzkörpertraining der Körpermitte zu, die auch als Powerhouse bezeichnet wird. Sie befindet sich auf Höhe des Bauchnabels zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Schambein und muss bei der Ausführung sämtlicher Übungen „aktiviert“ werden. Durch diese Aktivierung der Körpermitte als muskulärer Stabilisation der Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskeln wird der Körper ausgehend von seinem Zentrum insgesamt stabilisiert, sodass das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann. Um dein Powerhouse zu aktivieren, ziehst du beim kräftigen Ausatmen deinen Bauchnabel in Richtung der Wirbelsäule und spannst deinen Beckenboden an. Die Gesässmuskeln bleiben dabei entspannt. Atme in dieser Haltung entspannt ein und aus und führe so die Pilates-Übungen aus. Je nach Art der Übung trainierst du neben den Muskelgruppen des Zentrums weitere Muskeln am Körper.

Wie werden die Bewegungen beim Pilates ausgeführt?

Sämtliche Übungen sollen beim Pilates mit fliessenden und geschmeidigen Bewegungen durchgeführt werden. Vermeide es auf jeden Fall, Schwung zu holen und dich ruckartig zu bewegen. Indem du die Übungen langsam ausführst, wird auch die Tiefenmuskulatur angesprochen. Infolge dieses konstanten Bewegungsflusses ist es möglich, Pausen zu vermeiden und ausdauernder zu trainieren. Nach dem Prinzip „Qualität vor Quantität" steht die präzise Ausführung der Übungen und weniger ihre Anzahl im Vordergrund.

Für wen ist Pilates geeignet?

Pilates als ganzheitliche und sanfte Trainingsmethode spricht eine breite Zielgruppe an und richtet sich an Menschen in jedem Alter und jedem Trainingsstand. Für Sportbegeisterte ist Pilates genauso ideal wie für Sportmuffel, die ihrem Körper ohne Überanstrengung etwas Gutes tun wollen. Der Grossteil der Übungen kann einfach in den Alltag integriert und auch mal „zwischendurch“ eingebaut werden. Da du das Training meist im Liegen oder Sitzen ausführst, hält sich die körperliche Belastung in Grenzen, ausserdem ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung gering. Natürlich gibt es aber auch anspruchsvollere Übungen, die sich als komplettes Workout für fortgeschrittene Sportler eignen. Hinweis: Pilates kann als Training auch dazu beitragen, Schmerzen zu lindern. Wer unter akuten oder chronischen Beschwerden leidet, sollte vorab jedoch immer Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Was bewirkt Pilates für Geist und Seele?

Pilates ist als ganzheitliches Trainingskonzept zu verstehen, das neben dem Körper auch den Geist und die Seele anspricht und alles zu einem harmonischen Einklang bringen soll. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Atmung, die dazu beiträgt, Stress zu reduzieren und Entspannung herbeizuführen. Darüber hinaus können auch die positiven körperlichen Trainingseffekte dazu beitragen, dein psychisches Wohlbefinden zu steigern.

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